Pfadfinder “retten” das ORF-Friedenslicht
Im Rahmen einer kleinen Zeremonie haben die Salzburger Pfadfinder*innen das ORF-Friedenslicht im Bischofshaus am Kapitelplatz an die Salzburger Glaubensgemeinschaften übergeben. Der Landesleiter der Salzburger Pfadfinder und Pfadfinderinnen Andreas Arnhof betonte dabei: “Die friedliche Verbundenheit ist ein zentrales Element der pfadfinderischen Erziehungsarbeit. Dafür ist das Friedenslicht ein wichtiges Symbol, das wir gerne verteilen”.
Das ORF-Friedenslicht wurde heuer am 14. 12. um 14 Uhr in der Wiener Votivkirche an die Pfadfinderverbände Europas und darüber hinaus ausgegeben. Die Pfadfinderinnen und Pfadfinder bringen das Licht in ihre Heimatländer, sie übergeben dieses aber auch an ihre Nachbarländer, wenn von dort keine Delegation nach Wien kommen konnte.
Üblicherweise wird das Friedenslicht vom jeweiligen „Friedenslicht-Kind”, das aus Oberösterreich stammt, und einer Abordnung des ORF-OÖ in der Geburtsgrotte in Bethlehem entzündet und nach Österreich gebracht. Dieses Jahr war dies aufgrund der Zustände im Westjordanland nicht möglich und so wurde mit Hilfe der Pfadfinder aus Steyr eine gute Lösung für heuer gefunden. Bethlehem und Steyr verbindet eine Städtepartnerschaft und die Pfadfinder hatten das Friedenslicht auch im Sinne der völkerverbindenden Gemeinschaft über den Sommer aufbewahrt.
Am 13. 11. 2024 haben die Pfadfinder diese Flamme in der Kirche von Christkindl bei Steyr in einer kleinen Feier an Matthias Secklehner aus dem Raum Gmunden übergeben. Es ist die Flamme, die 2023 von Pillar Jarayseh, einem 12 Jahre alten palästinensischen Mädchen, entzündet und von der AUA via Amman nach Österreich gebracht wurde. Matthias ist 9 Jahre alt und ist überaus firm in Erster Hilfe. So konnte er einer verunglückten Wanderin sofort beispringen und Schlimmeres verhüten. Sein Einsatz wurde mit der Ernennung zum „Friedenslicht-Kind 2024” belohnt.
DAS ORF-FRIEDENSLICHT AUS BETHLEHEM – EIN WENIG GESCHICHTE
Für viele Menschen in Österreich, ja in ganz Europa und tatsächlich in der ganzen Welt, gilt das Friedenslicht aus Bethlehem als ein weihnachtlicher Brauch, den es schon „seit immer“ gibt. Das ist aber gar nicht der Fall, denn erst seit 1986 leuchtet uns dieses Licht zur Weihnachtszeit, kündet von unserem Bekenntnis zum Frieden unter allen Menschen.
Es war im Jahr 1989, als die Pfadfinder mit dem ORF Oberösterreich vereinbarten, dass die Pfadfinder mit ihrem weltweiten Netz das Friedenslicht auf alle Kontinente bringen. Da in diesem Jahr auch die kommunistische Herrschaft über die meisten Länder Mittel- und Osteuropas zusammengebrochen war, wurde das Licht gerade in diesen Ländern begeistert aufgenommen und die österreichischen Pfadfinder leisteten hier Großes.
Zur Aussendung kommen Jahr für Jahr Pfadfinderdelegationen aus über 30 Nationen nach Österreich. Seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine spendet das Friedenslicht Hoffnung für die Menschen dieses Landes. Das Licht leuchtete auch in New York auf „Ground Zero“, auf dem Tafelberg in Kapstadt und vielen anderen Städten. Auch Papst Franziskus gehörte zu den Empfängern des ORF-Friedenslichtes aus Bethlehem, überbracht 2022 von der kleinen Sarah.